Aktuelles - Weltmeisterschaft 2000

Auszug aus der Rhein-Neckar-Zeitung, Ausgabe MOSBACHER NACHRICHTEN vom Donnerstag, 10. August 2000:

Elztaler "Western-Reiter" ist Weltmeister

Rolf Ludwig kehrte mit dem Weltmeistergürtel aus Dänemark zurück - Hervorragende Leistung

Elztal. (tom) Ziemlich belächelt wurde jahrelang Rolf Ludwig aus Neckarburken (Aussiedlerhof zwischen Neckarburken und Dallau - "Erlenhof"), wenn er als Western-Reiter seine Viehherde zur Sommerweide trieb oder die Rinderherde im Spätherbst wieder in die Stallungen brachte. Hinter diesem Freizeitspaß steckte aber über Jahre hinweg harte Arbeit, zwar nicht mit tierischem Enst, aber doch mit ernsthaftem Hintergrund. Jezt konnte Rolf Ludwig seine Laufbahn krönen und kam als Weltmeister im Cattle-Penning aus dem Olympiacenter in Dänemark nach Neckarburken zurück.

Vom 4. bis 6. August 2000 fand die Weltmeisterschaft in Vilhelmsborg bei Arhus statt. 146 Reiter waren am Start, und Rolf Ludwig war der Beste unter den Augen der Preisrichter und bei den untrüglichen Vorgaben in Zeit und Zahl.

Beim "Team-Penning" gelten folgende Regeln: Einem Team von drei Reitern werden zweieinhalb Minuten zugestanden, um zu einer Rinderherde am anderen Ende der Arena zu reiten. Jedes Rind trägt ein Halsband mit Nummer. Die Herde besteht aus 30 Rindern, wobei jeweils drei Rinder die gleiche Nummer haben. In der Mitte der Arena verläuft eine Zeitlinie. Ab dieser Zeitlinie wird die Zeit gestoppt sobald der erste Reiter darüber gallopiert ist.

Nun wird die Nummer bekanntgegeben, wobei jetzt die drei Rinder mit der selben Nummer so schnell wie möglich von der Herde abgesondert werden sollen und in einen dafür vorgesehenen Corral hineingetrieben werden. Entscheidend  ist hier die Teamarbeit und das genaueste Beobachten des Geschehens. Es dürfen nicht mehr als vier Rinder über die Zeitlinie sein, sonst wird das Team disqualifiziert, ebenfalls, wenn die Zeit von 2,5 Min. überschritten wird. Es entscheidet die gestoppte Zeit. Es werden drei Durchgänge jeweils Freitag, Samstag, Sonntag zusammengezählt.

Beim "Cattle-Penning" muss ein Rind von einem Reiter aus der Herde ausgesondert und in einem Corral, der an der Bande steht, getrieben werden. Sobald der Reiter über die Zeitlinie galoppiert, wird ihm Farbe und Nummer des Rindes bekannt gegeben. Sonst gelten die gleichen Regeln wie beim "Team-Penning".

Im "Cattle-Penning" wurde Rolf Ludwig mit dem Crillo-Hengst "La Amenecida Choclero" mit deutlichem Abstand Weltmeister. Am Freitag war es ein Rind 45,77 Sekunden, am Samstag ein Rind 35,73 Sekunden und am Sonntag 38,76 Sekunden. Eine Gesamtzahl von zwei Minuten 20 Sekunden. Weitere Plätze belegte Australien und Dänemark. Im "Team-Penning" erhielt Australien die Goldmedaille, Dänemark Silber und das Team von Rolf Ludwig die Bronzemedaille.

Überglücklich und mit berechtigtem Stolz kehrte Rolf Ludwig in die Elztaler Heimat zurück. Dem erfolgreichen Reiter muss Anerkennung zuteil werden, denn Weltmeister, wo auch immer, kann man nicht ohne enorme Leistung werden.

Mit berechtigtem Stolz zeigt Rolf Ludwig die Weltmeister-Spange, die er  künftig am Westerngürtel tragen darf, dem Elztaler Bürgermeister Wilhelm Götz. Beim "Cattle-Penning" wurde Rolf Ludwig in Dänemark Weltmeister, beim "Team-Penning" schaffte das Team von Rolf Ludwig die Bronzemedaille. Mit auf dem Bild Frau Ludwig, die ihren Mann tatkräftig und fachgerecht beim Western-Reiten unterstützt, und Gerhard Breuning als Verbindungsmann vom "Erlenhof" zum Bürgermeisteramt. (Foto: tom)

Unser Bild zeigt den Weltmeister mit Weltmeistergürtel, seinen Sohn, sein Team sowie Bürgermeister Götz und eines der Siegerpferde.